Verhütungsmethoden mit Kupfer: Kupferspirale und Kupferkette
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Eine hormonfreie Verhütungsoption, die immer beliebter wird, ist die Verhütung mit Kupfer. Die zwei gängigsten Methoden der Kupferverhütung sind die Kupferspirale und die Kupferkette. Es gibt viele verschiedene Arten von Verhütungsmethoden auf dem Markt, und Verhütung ist ein wichtiges Thema für jede Frau, egal ob als Single oder in einer Beziehung.
In diesem Artikel werden wir beide Kupfer-Verhütungsoptionen im Detail betrachten und ihre Vor- und Nachteile diskutieren, um dir dabei zu helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Wie funktioniert die Verhütung mit Kupfer?
Kupfer ist ein wirksames Mittel zur Verhütung, da es auf natürliche Weise das Umfeld der Gebärmutter verändert und dadurch das Einnisten von befruchteten Eiern verhindert. Wenn die Kupferspirale oder Kupferkette in die Gebärmutter eingesetzt wird, gibt sie kontinuierlich Kupfer-Ionen ab, die die Beweglichkeit der Spermien reduzieren und die Zellstruktur der Eizellen beeinträchtigen, wodurch die Befruchtung erschwert wird. Zudem rufen die Kupfer-Ionen eine leichte entzündliche Reaktion im Inneren der Gebärmutter hervor, was wiederum die Spermien daran hindert, in die Gebärmutter einzudringen. Außerdem verhindert das Kupfer so das Einnisten von befruchteten Eiern und das Eindringen von Bakterien und Viren in die Gebärmutterhöhle, die zu einer Infektion führen können. Diese entzündliche Reaktion ist jedoch normalerweise gering und hat somit keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Frau.
Die Kupferspirale oder Kupferkette kann außerdem die Sekretion von Schleim in der Gebärmutterhalsregion erhöhen, wodurch zusätzlich das Eindringen von Spermien erschwert wird. Da die Kupferspirale oder Kupferkette keine Hormone enthält, hat sie auch keine hormonellen Nebenwirkungen, die bei anderen Verhütungsmethoden wie der Pille oder Hormonimplantaten auftreten können. Somit ist die Kupferverhütung vor allem für Frauen geeignet, die hormonelle Verhütungsmittel nicht vertragen oder aus anderen Gründen eine hormonfreie Verhütung nutzen möchten.
Die Kupferspirale
Die Kupferspirale ist ein kleines, T-förmiges Objekt, das in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird. Es besteht aus Kunststoff und enthält eine Kupferspirale, die nach dem Einsetzen langsam Kupfer-Ionen in die Gebärmutter abgibt.
Die Kupferspirale wird von einem Arzt oder einer Ärztin in die Gebärmutter eingesetzt und hält je nach Typ und Hersteller zwischen 3-10 Jahren. Der Eingriff erfolgt in der Regel im Zuge einer gynäkologischen Untersuchung, idealerweise während der Periode, und dauert meist nicht länger als 10 Minuten.
Zunächst wird die Position der Gebärmutter durch eine Untersuchung mit einem Spekulum bestimmt. Anschließend wird die Kupferspirale durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt. Hierfür gibt es unterschiedliche Techniken, je nach Art der Spirale. Eine Kupferspirale kann entweder durch eine T-förmige Armatur oder eine Kette stabilisiert werden. Die Kette wird entlang der Gebärmutterwand platziert und verankert dadurch die Kette in der Gebärmutterwand. Die Kupfer-Ionen werden dann allmählich freigesetzt, um ihre Wirkung zu entfalten.
Nach dem Einsetzen kann es zu leichten bis mittelschweren Schmerzen, Krämpfen und Blutungen kommen, aber diese Symptome klingen normalerweise innerhalb weniger Tage ab. In der Regel wird empfohlen, während der ersten sieben Tage nach dem Einsetzen der Kupferspirale zusätzlich eine andere Verhütungsmethode, wie z.B. Kondome zu verwenden, denn während dieser Zeit kann es zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft kommen, da die Kupferspirale noch nicht vollständig wirksam ist.
Allgemein ist eine regelmäßige Überprüfung der Kupferspirale wichtig, um sicherzustellen, dass sie weiterhin an der richtigen Stelle sitzt und ordnungsgemäß funktioniert. In der Regel wird empfohlen, die Spirale einmal im Jahr überprüfen zu lassen.
Vorteile der Kupferspirale:
Die Kupferspirale ist eine sehr effektive Verhütungsmethode, die bis zu 99% Schutz bietet. Dazu kommen folgende Vorteile:
- Im Gegensatz zu hormonellen Verhütungsmethoden gibt es bei der Kupferspirale keine Hormonbelastung für den Körper.
- Außerdem musst du dir keine Gedanken darüber machen, die Verhütung jeden Tag einzunehmen oder dich regelmäßig daran zu erinnern.
Nachteile der Kupferspirale:
- Einige Frauen berichten von stärkeren und schmerzhafteren Perioden nach dem Einsetzen der Kupferspirale, da die Spirale auch den Menstruationszyklus beeinflussen kann. Dies ist jedoch bei jeder Frau unterschiedlich.
- Es besteht ein geringes Risiko für Infektionen oder Verletzungen während des Einsetzvorgangs.
- Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass die Kupferspirale nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) schützt.
Die Kupferkette:
Die Kupferkette, auch bekannt als Intrauterinpessar (IUP), ist ähnlich wie die Kupferspirale, jedoch besteht sie aus einem flexiblen Kunststoffstab mit Kupferdraht umwickelt und hält 3-5 Jahre.
Das Einsetzen der Kupferkette nimmt einem Arzt oder einer Ärztin im Zuge einer gynäkologischen Untersuchung, idealerweise während der Periode, vor und dauert in der Regel nicht länger als 10-15 Minuten. Zunächst wird die Position der Gebärmutter durch eine Untersuchung mit einem Spekulum bestimmt. Anschließend wird die Kupferkette durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt. Im Gegensatz zur Kupferspirale besteht die Kupferkette aus kleinen, flexiblen Kunststoffelementen, die miteinander verbunden sind und Kupferdraht enthalten. Die Kupferkette wird in die Gebärmutter eingesetzt und dann entlang der Wand platziert.
Auch bei der Kupferkette kann es nach dem Einsetzen zu leichten bis mittelschweren Schmerzen, Krämpfen und Blutungen kommen, aber diese Symptome klingen normalerweise innerhalb weniger Tage ab. In der Regel wird empfohlen, während der ersten sieben Tage nach dem Einsetzen der Kupferkette zusätzlich eine andere Verhütungsmethode, wie z.B. Kondome zu verwenden. Während dieser Zeit kann es zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft kommen, da die Kupferkette noch nicht vollständig wirksam ist.
Auch bei der Kupferkette ist es wichtig, den Sitz regelmäßig von einem Arzt oder einer Ärztin überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin ordnungsgemäß funktioniert.
Vorteile der Kupferkette:
Die Kupferkette bietet einen ähnlichen Schutz wie die Kupferspirale, hat jedoch einen noch höheren Schutzfaktor von bis zu 99,9%.
- Die Kupferkette hat den Vorteil, dass sie flexibler und kleiner ist als die Spirale, was bedeutet, dass sie sich besser an die Form deiner Gebärmutter anpasst und weniger Schmerzen oder Krämpfe verursacht als die Kupferspirale.
- Damit ist sie besonders gut für Frauen geeignet, die noch keine Kinder oder eine empfindliche Gebärmutter haben.
Nachteile der Kupferkette:
- Das Einsetzen der Kupferkette kann etwas unangenehmer sein als bei der Kupferspirale, aber auch hier berichten die meisten Frauen, dass es schnell vorbei ist und nur leichte Schmerzen oder Krämpfe verursacht.
- Bei einigen Frauen treten nach dem Einsetzen der Kupferkette auch schwerere oder längere Perioden auf.
Fazit zur Verhütung mit Kupfer
Insgesamt bieten die Kupferspirale und die Kupferkette eine sichere und wirksame Form der Verhütung, die auf natürliche Weise das Umfeld der Gebärmutter verändert und die Befruchtung und Einnistung von Eiern erschwert. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass keine Verhütungsmethode zu 100% wirksam ist. Beide Verhütungsmethoden haben ihre Vor- und Nachteile. Es hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Präferenzen ab, welche Option am besten geeignet ist.
Daher unser Tipp: Prüfe alle Optionen sorgfältig und sprich mit einem Arzt oder einer Ärztin, bevor du eine Entscheidung triffst. Wenn du dich für eine Kupferverhütung entscheidest, kannst du dir sicher sein, dass du eine sichere, wirksame und langfristige Verhütungsmethode gewählt hast, die frei von Hormonen ist und dir ein größeres Maß an Kontrolle über deine Gesundheit und dein Wohlbefinden gibt - egal ob Kupferspirale oder Kupferkette.