Verhütungsmittel im Überblick: Das solltest du wissen

Verhütungsmittel im Überblick: Das solltest du wissen

Die Welt der Verhütungsmittel bietet heute eine Vielzahl von Optionen, um Paaren bei der Kontrolle ihrer Fruchtbarkeit und der Verwirklichung einer sicheren und verantwortungsvollen Familienplanung zu unterstützen. Die Verfügbarkeit und Vielfalt dieser Mittel ermöglichen es Menschen, die Entscheidung über die beste Methode für ihre individuellen Bedürfnisse zu treffen. 

Hier erfährst du alles über die gängigen Verhütungsmethoden in Sachen Wirksamkeit, Vor- und Nachteile und potenzielle gesundheitliche Auswirkungen.

Bild von Pille

1. Hormonelle Verhütungsmittel

Hormonelle Verhütungsmittel sind eine beliebte Option für Paare, die eine zuverlässige und flexible Methode der Familienplanung suchen. Beliebt und weit verbreitet sind die Pille, das Verhütungspflaster, der Vaginalring und das hormonelle Implantat. Hormonelle Verhütungsmittel enthalten synthetische Hormone, die den Eisprung unterdrücken und den Schleimpfropfen am Gebärmutterhals verdicken, um das Eindringen von Spermien zu erschweren. Diese Methoden gelten als sehr wirksam.

Vorteile hormoneller Verhütungsmittel:

  • Hohe Wirksamkeit: Hormonelle Verhütungsmittel gehören zu den zuverlässigsten Verhütungsmethoden, wenn sie korrekt angewendet werden. Die Pearl-Indexe, die die Schwangerschaftsrate darstellen, liegen bei den meisten hormonellen Verhütungsmitteln unter 1, was bedeutet, dass weniger als 1 von 100 Frauen pro Jahr schwanger wird.
  • Regulierung des Menstruationszyklus: Die Antibabypille kann die Häufigkeit und Intensität der Menstruationsblutung reduzieren und Menstruationsbeschwerden wie Krämpfe und PMS-Symptome lindern. Einige Frauen finden es auch praktisch, die Ankunft ihrer Periode mit hormonellen Verhütungsmitteln zu planen.
  • Verbesserung von Menstruationsbeschwerden: Hormonelle Verhütungsmittel können bei der Linderung von Menstruationsbeschwerden helfen. Viele Frauen berichten von einer Reduzierung von Krämpfen, Kopfschmerzen, Brustspannen und Stimmungsschwankungen während der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel.
  • Verringerung des Risikos bestimmter Erkrankungen: Die Verwendung hormoneller Verhütungsmittel kann das Risiko einiger gesundheitlicher Probleme verringern. Zum Beispiel kann die Einnahme der Antibabypille das Risiko von Eierstock- und Gebärmutterkrebs senken. Hormonelle Verhütungsmittel können auch das Risiko von gutartigen Erkrankungen wie Eierstockzysten und Endometriose verringern.

Nachteile hormoneller Verhütungsmittel:

  • Gesundheitsrisiken: Einige Studien haben gezeigt, dass die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel das Risiko für Blutgerinnsel, Schlaganfälle, Herzinfarkte und bestimmte Krebsarten wie Brust- und Gebärmutterhalskrebs leicht erhöhen kann. Frauen, die bereits ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankungen haben, sollten dies bei ihrer Entscheidung für hormonelle Verhütungsmittel berücksichtigen.
  • Regelmäßige Einnahme: Die meisten hormonellen Verhütungsmittel erfordern eine regelmäßige Einnahme oder Anwendung, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes oder der Ärztin zu befolgen und die Pille, das Pflaster oder den Ring nicht zu vergessen.
  • Individuelle Verträglichkeit: Nicht alle Frauen vertragen hormonelle Verhütungsmittel gut. Einige Frauen können allergische Reaktionen auf die Inhaltsstoffe entwickeln oder Schwierigkeiten haben, die richtige Dosierung zu finden. Es kann einige Zeit dauern, bis eine geeignete hormonelle Verhütungsmethode gefunden wird, die für eine bestimmte Frau geeignet ist.
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Hormonelle Verhütungsmittel können mit bestimmten Medikamenten und pflanzlichen Präparaten wechselwirken. Frauen, die andere Medikamente einnehmen, sollten dies mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Verhütungsmittel Kondom

2. Barrieremethoden

Barrieremethoden wie Kondome, Diaphragmen und Portiokappen wirken, indem sie eine physische Barriere zwischen Spermien und Eizelle schaffen. Sie sind einfach anzuwenden, schützen auch vor sexuell übertragbaren Infektionen und erfordern keine hormonelle Einnahme. Allerdings können sie bei unsachgemäßer Anwendung oder Beschädigung ihre Wirksamkeit beeinträchtigen.

Vorteile Barrieremethoden:

  • Schutz vor Schwangerschaft: Barrieremethoden, wie z. B. Kondome, Diaphragmen und Portiokappen, bieten einen zuverlässigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Sie bilden eine physische Barriere, um das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter zu verhindern und somit die Befruchtung der Eizelle zu vermeiden.
  • Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Barrieremethoden bieten nicht nur einen Schutz vor Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionen. Kondome sind besonders effektiv bei der Reduzierung des Risikos von STIs wie HIV, Chlamydien, Gonorrhoe und Syphilis. Indem sie den direkten Kontakt zwischen den Genitalien verhindern, verringern Barrieremethoden das Risiko einer Infektionsübertragung erheblich.
  • Flexibilität: Barrieremethoden sind flexibel und können je nach Bedarf angewendet werden. Kondome, zum Beispiel, können bei jedem Geschlechtsverkehr verwendet werden und erfordern keine langfristige Verpflichtung. 
  • Keine hormonellen Nebenwirkungen: Im Gegensatz zu hormonellen Verhütungsmitteln, die synthetische Hormone enthalten, verursachen Barrieremethoden keine hormonellen Nebenwirkungen. Einige Frauen bevorzugen Barrieremethoden, um mögliche unerwünschte Wirkungen wie Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme oder sexuelle Dysfunktion zu vermeiden.

Nachteile Barrieremethoden:

  • Anwendungsfehler: Barrieremethoden erfordern eine korrekte Anwendung, um wirksam zu sein. Wenn sie nicht richtig angewendet werden, besteht ein erhöhtes Risiko einer ungewollten Schwangerschaft oder einer sexuell übertragbaren Infektion. Fehler wie das falsche Anlegen des Kondoms oder das Vergessen, das Diaphragma vor dem Geschlechtsverkehr einzusetzen, können die Wirksamkeit der Methode beeinträchtigen.
  • Unterbrechung des Geschlechtsakts: Barrieremethoden erfordern eine gewisse Unterbrechung des Geschlechtsakts, um das Verhütungsmittel einzusetzen. Dies kann den natürlichen Fluss des intimen Moments stören und zu einer verringerten sexuellen Spontaneität führen. 
  • Allergische Reaktionen: Einige Menschen können allergisch auf Materialien reagieren, aus denen Barrieremethoden wie Kondome hergestellt werden. Latexallergien sind relativ häufig und können zu unangenehmen Symptomen wie Hautreizungen oder Juckreiz führen. In solchen Fällen können latexfreie oder alternative Barrieremethoden in Betracht gezogen werden.
  • Begrenzte Schutzwirkung: Obwohl Barrieremethoden einen gewissen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen bieten, sind sie nicht zu 100% wirksam. Einige Infektionen können durch direkten Hautkontakt außerhalb des abgedeckten Bereichs übertragen werden. Daher ist es wichtig, sich der Grenzen dieser Methode bewusst zu sein und gegebenenfalls zusätzliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
IUP ist abgebildet

    3. Intrauterinpessar (IUP)

    Das IUP, auch bekannt als die Kupferspirale oder Hormonspirale, wird in die Gebärmutter eingeführt und bietet langfristigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Die Kupferspirale wirkt spermizid und verhindert die Befruchtung, während die Hormonspirale Gestagen abgibt und den Schleim im Gebärmutterhals verdickt. Das IUP kann bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben, erfordert jedoch einen ärztlichen Eingriff zur Platzierung und Entfernung.

    Vorteile des Intrauterinpessars:

    • Hohe Wirksamkeit: IUPs gehören zu den effektivsten Methoden der Empfängnisverhütung, mit einer sehr geringen Versagerquote.
    • Langfristiger Schutz: Je nach Typ und Marke können IUPs mehrere Jahre lang in der Gebärmutter verbleiben, was eine langfristige Empfängnisverhütung ohne tägliche Einnahme oder Anwendung ermöglicht.
    • Umkehrbare Methode: Das IUP kann jederzeit vom Arzt oder der Ärztin entfernt werden, und die Frau kann schnell ihre Fruchtbarkeit wiedererlangen, wenn sie eine Schwangerschaft plant.
    • Kein Einfluss auf den Sexualakt: Das IUP beeinflusst nicht die sexuelle Aktivität oder den Genuss am Sex. Es ist diskret und erfordert keine spezifische Handlung während des Geschlechtsverkehrs.

    Nachteile des Intrauterinpessars:

    • Potenzielle Nebenwirkungen: Einige Frauen können während der ersten Monate nach dem Einsetzen eines IUPs verstärkte Menstruationsblutungen, Krämpfe oder Schmerzen erfahren. Hormonelle IUPs können auch hormonelle Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Brustspannen verursachen.
    • Infektionsrisiko: Obwohl selten, besteht ein geringes Risiko für Infektionen, insbesondere während der ersten Wochen nach dem Einsetzen des IUPs. Dieses Risiko kann minimiert werden, indem sorgfältige aseptische Techniken bei der Einführung befolgt werden.
    • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Das IUP schützt nicht vor STIs. Daher wird empfohlen, zusätzlich Barrieremethoden wie Kondome zu verwenden, um das Infektionsrisiko zu verringern.
    • Erfordert medizinische Eingriffe: Das Einsetzen und Entfernen des IUPs erfordert einen Termin beim Arzt oder der Ärztin. Einige Frauen empfinden dies als unbequem oder belastend.

    Frau kreis Kalendertage ein

    4. Natürliche Verhütungsmethoden

    Natürliche Verhütungsmethoden basieren auf der Überwachung des Menstruationszyklus, der Körpertemperatur und der Beobachtung des Zervixschleims, um die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage zu bestimmen. Diese Methoden erfordern eine gewisse Disziplin, Genauigkeit und Verständnis des eigenen Körpers, um zuverlässig zu sein. Sie bieten jedoch eine hormonfreie Alternative und können für manche Paare eine akzeptable Option sein.

    Vorteile der natürlichen Verhütung:

    • Keine Nebenwirkungen: Die natürliche Verhütung erfordert keine Verwendung von Hormonen oder anderen Verhütungsmitteln, daher gibt es keine Nebenwirkungen, die mit Medikamenten oder Geräten verbunden sind.
    • Kosten: Im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden ist die natürliche Verhütung kostengünstig, da keine regelmäßigen Ausgaben für Verhütungsmittel anfallen.
    • Natürlicher Ansatz: Einige Menschen schätzen die Idee, ihren Körper auf natürliche Weise zu verstehen und zu kontrollieren, ohne auf externe Methoden angewiesen zu sein.
    • Keine Einmischung in den Sexualakt: Die natürliche Verhütung erfordert keine spezifischen Handlungen während des Geschlechtsverkehrs und beeinflusst nicht den Genuss oder die Intimität des Akts.

    Nachteile der natürlichen Verhütung:

    • Geringere Wirksamkeit: Die natürliche Verhütung hat eine höhere Versagerquote im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden. Die fruchtbare Phase kann schwierig genau zu bestimmen sein, und es besteht immer ein Risiko einer ungewollten Schwangerschaft.
    • Kontinuierliche Überwachung erforderlich: Die natürliche Verhütung erfordert ein hohes Maß an Kontinuität und Aufmerksamkeit. Es erfordert die regelmäßige Überwachung der Körpersignale wie Basaltemperatur, Zervixschleim und Zervixposition.
    • Unregelmäßige Zyklen: Bei Frauen mit unregelmäßigen Menstruationszyklen kann es schwieriger sein, die fruchtbare Phase genau zu bestimmen und die natürliche Verhütung effektiv anzuwenden.
    • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Die natürliche Verhütung bietet keinen Schutz vor STIs. Daher wird empfohlen, zusätzlich Barrieremethoden wie Kondome zu verwenden, um das Infektionsrisiko zu verringern.
    • Einschränkung der spontanen Sexualität: Die natürliche Verhütung erfordert möglicherweise, dass Paare während der fruchtbaren Phase enthaltsam sind oder alternative Verhütungsmethoden anwenden, um eine Schwangerschaft zu vermeiden. Dies kann die spontane Sexualität beeinflussen.
    Eier hängen an durchtrennter Schnur

      5. Sterilisation

      Die Sterilisation ist eine endgültige Form der Verhütung, bei der die Fortpflanzungsorgane entweder bei Männern (Vasektomie) oder Frauen (Tubenligatur) operativ blockiert oder entfernt werden. Dieser Eingriff ist irreversibel und sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn Paare sicher sind, dass sie keine weiteren Kinder bekommen möchten.

      Vorteile der Sterilisation:

      • Wirksamkeit: Sie ist äußerst effektiv und bietet eine permanente Lösung für Paare, die sicher sind, dass sie keine Kinder mehr möchten.
      •  Schutz: Nach dem Eingriff ist keine weitere Verhütung mehr erforderlich
      •  Spontane Sexualität: Paare können ihr Sexleben ohne die Sorge vor einer ungewollten Schwangerschaft genießen. 
      • Hormonelle Nebenwirkungen: Die Sterilisation hat auch keinen Einfluss auf den hormonellen Haushalt des Körpers, im Gegensatz zu einigen anderen Verhütungsmitteln.

      Nachteile der Sterilisation:

      • Unumkehrbarkeit: Die Sterilisation sollte als irreversible Entscheidung betrachtet werden. Obwohl in einigen Fällen eine Sterilisation rückgängig gemacht werden kann, ist die Erfolgsrate nicht garantiert, und der Eingriff ist komplex und teuer.
      • Chirurgischer Eingriff: Die Sterilisation erfordert einen operativen Eingriff, der mit Risiken wie Infektionen, Blutungen oder Komplikationen im Zusammenhang mit der Anästhesie verbunden sein kann.
      • Überlegungszeit und Beratung: Da die Sterilisation eine dauerhafte Entscheidung ist, kann es ratsam sein, eine ausreichende Bedenkzeit einzuräumen und Beratungsgespräche mit einem Arzt oder einer Ärztin in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass es die richtige Wahl ist.
      • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Die Sterilisation schützt nicht vor STIs. Wenn sexuell übertragbare Infektionen eine Sorge sind, sollten zusätzliche Barrieremethoden wie Kondome verwendet werden.

        Fazit zu den Verhütungsmethoden

        Letztendlich gibt es kein richtig oder falsch bei der Wahl der Verhütungsmittel - alle bringen Vor- und Nachteile mit sich. Wichtig ist, dass du ein Verhütungsmittel wählst, mit dem du dich am wohlsten fühlst! Es ist wichtig, mit einem medizinischen Fachpersonal zu sprechen, um die richtige Option zu finden und mögliche Risiken oder Nebenwirkungen gemeinsam zu besprechen.

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