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Hormonfreie Verhütung für eine selbstbestimmte Familienplanung

Hormonfreie Verhütung für eine selbstbestimmte Familienplanung

Die Verhütung ist ein bedeutender Aspekt der Familienplanung und des Sexuallebens. Während viele Menschen auf hormonelle Methoden wie die Pille, das Verhütungspflaster oder hormonelle Injektionen zurückgreifen, gewinnen in den letzten Jahren hormonfreie Verhütungsmethoden immer mehr an Beliebtheit.

Diese natürlichen Methoden bieten nicht nur eine sichere Alternative, sondern auch eine Vielzahl von Vorteilen. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf hormonfreie Verhütung und welche Möglichkeiten es gibt, die eigene Familienplanung selbstbestimmt und natürlich zu gestalten.

Messung Basaltemperatur

1. Natürliche Zyklusbeobachtung

Eine der bekanntesten hormonfreien Verhütungsmethoden ist die natürliche Zyklusbeobachtung, auch als symptothermale Methode bekannt. Dabei werden die körperlichen Veränderungen im Verlauf des Menstruationszyklus aufmerksam beobachtet. Hierzu gehören die Messung der Basaltemperatur, die Beobachtung des Zervixschleims und gegebenenfalls die Bestimmung des Muttermundes.

Durch die genaue Kenntnis des Zyklusverlaufs kann der Zeitpunkt des Eisprungs berechnet und somit die fruchtbaren Tage ermittelt werden. In diesen Phasen wird entweder auf Geschlechtsverkehr verzichtet oder zusätzlich mit Barrieremethoden, wie Kondomen, verhütet.

Vorteile der Zyklusbeobachtung:

  • Hormonfrei: Die Zyklusbeobachtung ist eine hormonfreie Verhütungsmethode, die keine künstlichen Hormone verwendet und somit hormonelle Nebenwirkungen vermeidet.
  • Keine Kosten: Es entstehen keine wiederkehrenden Kosten für Verhütungsmittel, da die Zyklusbeobachtung lediglich Wissen über den eigenen Körper erfordert.
  • Natürliche Familienplanung: Die Zyklusbeobachtung ermöglicht es Frauen, ihren Menstruationszyklus besser zu verstehen und gezielt eine Schwangerschaft zu planen oder Verhütungsmaßnahmen zu ergreifen.
  • Langfristige Anwendung möglich: Die Zyklusbeobachtung kann während des gesamten fruchtbaren Lebens angewendet werden, ohne dass eine Altersbeschränkung oder andere gesundheitliche Bedenken bestehen.
  • Keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit: Die Zyklusbeobachtung beeinflusst die Fruchtbarkeit nicht und kann daher nach Beendigung der Verhütung sofort eine Schwangerschaft ermöglichen.

Nachteile der Zyklusbeobachtung:

  • Fehleranfälligkeit: Die korrekte Anwendung der Zyklusbeobachtung erfordert Sorgfalt, Disziplin und regelmäßige Aufzeichnungen. Fehler bei der Berechnung der fruchtbaren Tage können zu einer erhöhten Schwangerschaftsgefahr führen.
  • Unregelmäßige Zyklen: Frauen mit unregelmäßigen oder unvorhersehbaren Menstruationszyklen können es schwierig finden, die fruchtbaren Tage genau zu bestimmen.
  • Hoher Pearl-Index: Der Pearl-Index, der die Effektivität einer Verhütungsmethode misst, ist bei der Zyklusbeobachtung im Vergleich zu anderen Methoden relativ hoch.
  • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Die Zyklusbeobachtung bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen und ist daher möglicherweise nicht für Partnerinnen oder Partner mit unbekanntem STI-Status geeignet.
  • Einschränkungen des Sexuallebens: In den fruchtbaren Tagen müssen zusätzliche Verhütungsmethoden wie Kondome verwendet werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Dies kann das spontane Sexualleben beeinträchtigen.

Du willst noch mehr Infos rund um die natürliche Familienplanung? Haben wir uns gedacht ;) Dafür gibt es eigens einen ausführlichen Artikel rund um natürliche Familienplanung, viel Spaß beim Lesen!

Kupferspirale aus Papier

    2. Kupferspirale

    Die Kupferspirale ist eine langfristige hormonfreie Verhütungsmethode. Dabei handelt es sich um ein T-förmiges Kunststoff- oder Kupferstück, das in die Gebärmutter eingesetzt wird. Die Kupferspirale wirkt durch das Kupfer, das eine spermizide Wirkung hat und die Beweglichkeit der Spermien einschränkt. Dadurch wird das Einnisten einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter erschwert.

    Die Kupferspirale kann je nach Modell bis zu mehreren Jahren Schutz bieten und ist eine praktische Option für Frauen, die eine langfristige und dauerhafte Verhütungsmethode suchen.

    Vorteile der Kupferspirale:

    • Langfristige Wirkung: Die Kupferspirale bietet langanhaltenden Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Je nach Modell kann sie zwischen 3 und 10 Jahren in der Gebärmutter verbleiben.
    • Hormonfrei: Da die Kupferspirale keine Hormone enthält, gibt es keine damit verbundenen hormonellen Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen.
    • Sofortiger Rückkehr zur Fruchtbarkeit: Sobald die Kupferspirale entfernt wird, kehrt die Fruchtbarkeit normalerweise schnell zurück, ohne dass es zu Verzögerungen oder Anpassungszeiten kommt.
    • Effektivität: Die Kupferspirale ist eine der effektivsten nicht-hormonellen Verhütungsmethoden. Die Versagerquote liegt bei weniger als 1 %.
    • Bequem und wartungsfrei: Nach dem Einsetzen erfordert die Kupferspirale keine tägliche Einnahme oder Anwendung und muss erst nach Ablauf der empfohlenen Nutzungsdauer gewechselt werden.

      Nachteile der Kupferspirale:

      • Einsetzungsprozess: Das Einsetzen der Kupferspirale erfordert einen Termin beim Arzt oder der Ärztin, kann mit leichten Schmerzen oder Unannehmlichkeiten verbunden sein und erfordert einen kontrollierten Eingriff
      • Verstärkte Menstruationsblutung: Einige Frauen berichten von einem stärkeren und längeren Menstruationsfluss sowie stärkeren Krämpfen während der Periode mit der Kupferspirale.
      • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Wie andere nicht-barrierebasierte Verhütungsmethoden bietet die Kupferspirale keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen.
      • Ausstoßung oder Verschiebung: In seltenen Fällen kann sich die Kupferspirale aus der Gebärmutter lösen oder verschieben, was die Wirksamkeit beeinträchtigen kann.
      • Nicht für alle Frauen geeignet: Frauen mit bestimmten anatomischen oder gynäkologischen Bedingungen können möglicherweise keine Kupferspirale verwenden.

      Noch mehr Infos zu diesem Thema gibt es in unserem detaillierten Artikel "Verhütungsmethoden mit Kupfer: Kupferspirale und Kupferkette". Wir hoffen, du findest darin weitere Erkenntnisse, um für dich optimal zu verhüten.

      Frau hält Diaphragma

        3. Diaphragma

        Das Diaphragma ist eine Barrieremethode zur Verhütung, die von Frauen angewendet wird. Es handelt sich um eine flexible, halbkugelförmige Kappe, die aus Latex oder Silikon besteht und den Gebärmutterhals bedeckt. Dadurch wird verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen und eine Befruchtung der Eizelle stattfindet.

        Vorteile des Diaphragmas:

        • Hormonfrei: Das Diaphragma enthält keine Hormone und verursacht daher keine hormonellen Nebenwirkungen.
        • Wiederverwendbar: Das Diaphragma kann bei ordnungsgemäßer Pflege über mehrere Jahre verwendet werden.
        • Flexibilität in der Anwendung: Das Diaphragma kann kurz vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden, was Flexibilität in Bezug auf den Zeitpunkt ermöglicht.
        • Geringe Kosten: Das Diaphragma ist in der Regel kostengünstig und kann wiederverwendet werden, wodurch wiederholte Ausgaben vermieden werden.
        • Kein Einfluss auf die Fruchtbarkeit: Das Diaphragma beeinflusst die natürliche Fruchtbarkeit der Frau nicht und ermöglicht daher eine schnelle Rückkehr zur normalen Empfängnisfähigkeit nach der Entfernung.

        Nachteile des Diaphragmas:

        • Anpassung erforderlich: Das Diaphragma muss von einem Arzt oder einer Ärztin angepasst werden, um sicherzustellen, dass es richtig sitzt und effektiv ist.
        • Anwendungsfehler: Die korrekte Anwendung des Diaphragmas ist entscheidend für seine Wirksamkeit. Fehler bei der Platzierung oder Handhabung können das Risiko einer Schwangerschaft erhöhen.
        • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Das Diaphragma bietet keinen Schutz vor STIs. Bei Bedarf sollten zusätzliche Barrieremethoden wie Kondome verwendet werden.

        Auch zum Diaphragma haben wir einen Infos mit mehr Details, klicke dazu hier auf diesen Artikel: "Das Diaphragma - eine effektive und natürliche Verhütungsmethode"

        Portiokappe neben lila Blumen

          4. Portiokappe

          Die Portiokappe ist eine weitere Barrieremethode zur Verhütung, ähnlich dem Diaphragma. Es handelt sich um eine kleine, flexible Kappe aus Latex oder Silikon, die den Muttermund bedeckt und so verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Hier sind die Vor- und Nachteile der Portiokappe im Überblick:

          Vorteile der Portiokappe:

          • Hormonfrei: Die Portiokappe enthält keine Hormone und beeinflusst daher nicht den natürlichen Hormonhaushalt des Körpers.
          • Schnelle Anwendung: Die Portiokappe kann kurz vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden und erfordert keine langfristige Planung wie bei hormonellen Verhütungsmitteln.
          • Diskret und kaum spürbar: Die Portiokappe wird in die Scheide eingeführt und ist in der Regel für den Partner nicht spürbar, was die Intimität nicht beeinträchtigt.
          • Wiederverwendbar: Bei guter Pflege kann eine Portiokappe über mehrere Jahre hinweg verwendet werden.
          • Keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit: Nach dem Entfernen der Portiokappe kehrt die Fruchtbarkeit normalerweise sofort zurück.

          Nachteile der Portiokappe:

          • Anpassung erforderlich: Die Portiokappe muss von einem Arzt oder einer Ärztin individuell angepasst werden, um eine optimale Passform zu gewährleisten.
          • Anwendungsfehler: Die korrekte Anwendung der Portiokappe ist entscheidend für ihre Wirksamkeit. Fehler bei der Platzierung oder Handhabung können das Risiko einer Schwangerschaft erhöhen.
          • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Die Portiokappe bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen. Bei Bedarf sollten zusätzliche Barrieremethoden wie Kondome verwendet werden.
          • Geringere Wirksamkeit als andere Verhütungsmethoden: Die Portiokappe hat eine etwas höhere Versagerquote als einige andere Verhütungsmethoden.
          • Empfindlichkeit und Komfort: Einige Frauen können die Portiokappe als unangenehm empfinden oder Probleme mit der Passform oder dem Sitz haben.
          Frau hält zwei Kondome hoch

            5. Natürliches Kondom

            Das natürliche Kondom ist eine weitere beliebte hormonfreie Verhütungsoption. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kondomen bestehen sie aus Naturmaterialien wie Latex oder Polyurethan ohne chemische Zusätze. Natürliche Kondome bieten eine zuverlässige Barriere gegen sexuell übertragbare Infektionen (STIs) und ungewollte Schwangerschaften. Zudem sind sie biologisch abbaubar und umweltfreundlicher als herkömmliche Kondome.

            Vorteile von Kondomen:

            • Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs): Kondome bieten einen effektiven Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen, einschließlich HIV, Gonorrhoe, Chlamydien, Syphilis und Herpes.
            • Keine Hormone: Kondome sind hormonfrei und haben daher keine hormonellen Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen.
            • Sofortige Anwendung: Kondome können sofort vor dem Geschlechtsverkehr angewendet werden, es ist keine langfristige Planung erforderlich.
            • Weitgehend leicht verfügbar: Kondome sind in den meisten Apotheken, Drogerien und Supermärkten ohne Rezept erhältlich.
            • Keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit: Kondome beeinflussen die natürliche Fruchtbarkeit nicht, sodass die Empfängnisfähigkeit nach der Anwendung sofort wiederhergestellt wird.
            • Kompatibilität mit anderen Verhütungsmethoden: Kondome können sicher mit anderen Verhütungsmethoden kombiniert werden, um zusätzlichen Schutz zu bieten.

            Nachteile von Kondomen:

            • Anwendungsfehler: Die korrekte Anwendung von Kondomen ist wichtig für ihre Wirksamkeit. Fehler bei der Handhabung, Platzierung oder Beschädigung können das Risiko einer Schwangerschaft oder einer STI erhöhen.
            • Empfindlichkeit und Allergien: Einige Menschen können gegen Latex oder die in Kondomen verwendeten Schmierstoffe allergisch sein.
            • Reduzierte Empfindung: Einige Männer und Frauen geben an, dass Kondome die sexuelle Empfindung reduzieren können.
            • Potenzielle Reißgefahr: Obwohl moderne Kondome robust und zuverlässig sind, besteht immer ein geringes Risiko, dass sie reißen oder platzen können.
            • Verlust der Spontanität: Kondome erfordern eine gewisse Planung und Vorbereitung, was die spontane Intimität beeinträchtigen kann.

            Einen ausführlichen Artikel zur Verhütungsmethode Kondome haben wir auch in unserem Magazin, schau gern vorbei!

              Fazit

              Hormonfreie Verhütung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die es ermöglichen, die eigene Familienplanung selbstbestimmt und natürlich zu gestalten. Von der natürlichen Zyklusbeobachtung über die Kupferspirale bis hin zu Barrieremethoden wie Diaphragma oder Portiokappe – jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, die individuell abgewogen werden sollten.

              Vor der Entscheidung für eine hormonfreie Verhütung ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin zu Rate zu ziehen, um die am besten geeignete Methode zu finden und mögliche Risiken zu besprechen. Die richtige Anwendung und das Verständnis der ausgewählten Verhütungsmethode sind entscheidend, um eine effektive Verhütung zu gewährleisten und ein erfülltes Sexualleben zu führen.

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