Hormonelle Verhütungsmittel: Welche Vor- und Nachteile bergen sie?
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Die Wahl der richtigen Verhütungsmethode ist eine wichtige Entscheidung für jede Frau. In den letzten Jahrzehnten haben sich hormonelle Verhütungsmittel als beliebte und wirksame Option erwiesen. Sie bieten nicht nur eine hohe Effektivität bei der Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft, sondern haben auch zusätzliche Vorteile, wie die Regulierung des Menstruationszyklus und die Verbesserung bestimmter gesundheitlicher Zustände. Hier erfährst du alles über die verschiedenen Arten hormoneller Verhütungsmittel, ihre Wirkungsweisen und potenzielle Vor- und Nachteile.
1. Die Kombinationspille
Die Kombinationspille ist eine der bekanntesten Formen hormoneller Verhütungsmittel. Sie enthält eine Kombination aus Östrogenen und Gestagenen und wird täglich eingenommen. Die Pille unterdrückt den Eisprung, verdickt den Gebärmutterhals und verändert die Gebärmutterschleimhaut, um eine Schwangerschaft zu verhindern.
Die Kombinationspille ist eine äußerst wirksame Verhütungsmethode, vorausgesetzt, sie wird korrekt eingenommen. Bei ordnungsgemäßer Anwendung bietet sie eine Effektivität von über 99 Prozent, was bedeutet, dass weniger als 1 von 100 Frauen, die die Pille einnehmen, schwanger wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit der Pille durch Faktoren wie das Vergessen der Einnahme oder die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten beeinträchtigt werden kann. Die Kombinationspille wird täglich eingenommen, idealerweise zur gleichen Zeit jeden Tag, um die bestmögliche Wirksamkeit sicherzustellen.
Vorteile:
Die Kombinationspille bietet neben der Verhütung von ungewollten Schwangerschaften auch eine Reihe weiterer Vorteile. Sie kann helfen, den Menstruationszyklus zu regulieren und die Intensität von Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen und übermäßiger Blutung zu reduzieren.
Darüber hinaus kann sie das Risiko von Eierstockzysten, bestimmten Arten von Krebs (wie Eierstock- und Gebärmutterschleimhautkrebs) und gutartigen Brusterkrankungen verringern. Einige Frauen bemerken auch eine Verbesserung ihres Hautbildes, da die Pille bei Akne helfen kann.
Nebenwirkungen:
Wie bei den meisten medizinischen Produkten kann die Kombinationspille auch Nebenwirkungen haben. Diese variieren jedoch von Frau zu Frau und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Spannungsgefühl in den Brüsten.
In den meisten Fällen sind diese vorübergehend und klingen nach einigen Monaten der Einnahme ab. Es ist wichtig zu beachten, dass die Pille auch ein leicht erhöhtes Risiko für bestimmte gesundheitliche Komplikationen mit sich bringen kann, wie z. B. Blutgerinnsel, insbesondere bei Frauen mit bestimmten Risikofaktoren wie Rauchen oder einer Vorgeschichte von Blutgerinnseln.
2. Das Verhütungspflaster
Das Verhütungspflaster ist eine weitere hormonelle Verhütungsmethode, die Östrogene und Gestagene enthält. Es wird einmal pro Woche auf die Haut aufgetragen und für drei Wochen angewendet, gefolgt von einer Woche ohne Pflaster. Das Pflaster wirkt ähnlich wie die Kombinationspille, indem es den Eisprung unterdrückt und Veränderungen am Gebärmutterhals und der Gebärmutterschleimhaut bewirkt.
Das Verhütungspflaster ist einfach anzuwenden: Du klebst es auf eine saubere, trockene Stelle auf deinem Körper, wie zum Beispiel Bauch, Gesäß, Oberarm oder Oberkörper. Es ist wichtig, den Ort jede Woche zu wechseln, um Hautreizungen zu vermeiden. Das Pflaster gibt kontinuierlich Hormone ab und bietet einen effektiven Verhütungsschutz von über 99 Prozent, wenn es korrekt verwendet wird.
Vorteile:
Das Verhütungspflaster bietet einige Vorteile, die es zu einer beliebten Verhütungsmethode machen. Es erfordert keine tägliche Einnahme wie die Pille und sorgt dennoch für einen konstanten Hormonspiegel im Körper. Dadurch kann es den Menstruationszyklus regulieren und Symptome wie Schmerzen und übermäßige Blutungen lindern.
Das Pflaster ist diskret und kann unter der Kleidung verborgen werden. Es ist auch wasserfest, so dass du duschen, baden oder schwimmen kannst, ohne es zu entfernen.
Nebenwirkungen:
Wie bei den meisten hormonellen Verhütungsmitteln kann das Verhütungspflaster Nebenwirkungen haben. Dazu gehören Kopfschmerzen, Brustspannen, Stimmungsschwankungen und vaginale Irritationen.
In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen mild und verschwinden nach einigen Monaten der Anwendung.
3. Der hormonelle Vaginalring
Der hormonelle Vaginalring ist ein flexibler Kunststoffring, der in die Vagina eingeführt wird und dort drei Wochen verbleibt. Er gibt kontinuierlich Östrogene und Gestagene ab, um den Eisprung zu unterdrücken und den Gebärmutterhals zu beeinflussen.
Der Vaginalring ist in verschiedenen Dosierungen erhältlich, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Den Vaginalring kannst du selbst in die Vagina einsetzen und nach drei Wochen wieder entfernen. Nach einer einwöchigen Pause ohne Ring setzt du einen neuen Ring ein, um den Verhütungsschutz aufrechtzuerhalten. Die Effektivität des Vaginalrings liegt bei über 99 Prozent, wenn er korrekt verwendet wird. Es ist jedoch wichtig, den Ring regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass er korrekt positioniert ist.
Vorteile:
Der hormonelle Vaginalring bietet eine Reihe von Vorteilen. Er ist eine diskrete Verhütungsmethode, da er in der Vagina platziert wird und nicht sichtbar ist. Viele Frauen finden dies angenehmer als andere Methoden wie die Einnahme einer Pille. Der Ring erfordert keine tägliche Einnahme wie die Pille und bietet dennoch einen gleichmäßigen Hormonspiegel. Dadurch kann er dazu beitragen, den Menstruationszyklus zu regulieren und Menstruationsbeschwerden wie Schmerzen und übermäßige Blutungen zu reduzieren.
Nebenwirkungen:
Wie alle hormonellen Verhütungsmittel kann auch der Vaginalring Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören Kopfschmerzen, vaginale Irritationen, Brustspannen und Stimmungsschwankungen. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend. Einige Frauen berichten auch von einer verringerten Libido.
4. Das hormonelle Implantat
Das hormonelle Implantat ist ein kleines, flexibles Stäbchen, das unter die Haut des Oberarms eingesetzt wird und dort mehrere Jahre lang eine kontinuierliche Freisetzung von Gestagenen ermöglicht. Es wirkt, indem es den Eisprung unterdrückt und den Gebärmutterhals verdickt. Das Implantat bietet eine langfristige Verhütungslösung und kann bei Bedarf leicht entfernt werden.
Die Anwendung des hormonellen Implantats erfolgt durch einen medizinischen Fachmann oder eine -frau, der oder die das Stäbchen unter örtlicher Betäubung in den Oberarm einsetzt. Das Implantat bietet einen langfristigen Schutz von bis zu drei Jahren, ohne dass tägliche oder wöchentliche Anwendungen erforderlich sind. Es hat eine hohe Effektivität von über 99 Prozent, was bedeutet, dass es äußerst wirksam bei der Verhinderung einer Schwangerschaft ist.
Vorteile:
Das hormonelle Implantat bietet eine Reihe von Vorteilen, die es zu einer attraktiven Verhütungsmethode machen. Da es unter der Haut liegt, ist es für andere nicht sichtbar und kann nicht versehentlich entfernt werden.
Es erfordert keine tägliche Anwendung und ist somit eine gute Option für Frauen, die eine langfristige Verhütungsmethode suchen. Das Implantat kann den Menstruationszyklus regulieren und bei einigen Frauen zu leichteren, weniger schmerzhaften Perioden führen.
Nebenwirkungen:
Wie bei allen hormonellen Verhütungsmitteln kann auch das hormonelle Implantat Nebenwirkungen haben. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören unregelmäßige Blutungen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Brustspannen. In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen vorübergehend und klingen innerhalb einiger Monate ab.
Fazit zu hormonellen Verhütungsmethoden
Hormonelle Verhütungsmittel bieten Frauen eine Vielzahl von Optionen, um ihre reproduktive Gesundheit zu kontrollieren und ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die beste Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben einer Frau ab. Zusätzlich sollte eine Absprache mit einem/einer Arzt/Ärztin darüber erfolgen, welche Verhütungsmittel am besten für einen selbst geeignet sind.
Letztendlich ist die Entscheidung für eine hormonelle Verhütungsmethode ein persönlicher und wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer aktiven Familienplanung und einem gesunden Leben.