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PCOS und Kinderwunsch - diese Möglichkeiten gibt es

PCOS und Kinderwunsch - diese Möglichkeiten gibt es

Neben den typischen Symptomen von PCOS, wie unregelmäßiger Menstruation, erhöhtem männlichem Hormonspiegel und polyzystischen Eierstöcken, kann PCOS auch Auswirkungen auf deinen Kinderwunsch haben. Trotz der Herausforderungen gibt es viele Möglichkeiten, deinen Kinderwunsch mit PCOS zu verwirklichen. In diesem Artikel erfährst du erst, auf welche Weise PCOS deinen Kinderwunsch beeinträchtigen kann und danach zeigen wir dir, welche Möglichkeiten du für deinen Kinderwunsch mit PCOS hast. 

So beeinflusst PCOS deinen Kinderwunsch

Kinderwunsch mit PCOS: Unregelmäßiger Zyklus 

Bei Frauen mit PCOS können die Menstruationszyklen unregelmäßig oder sogar völlig ausbleiben. Ein normaler Menstruationszyklus dauert in der Regel etwa 28 Tage, kann aber je nach Frau variieren. Bei PCOS ist der Zyklus oft unvorhersehbar und kann länger als 35 Tage dauern oder ganz ausbleiben. 

Die Ursache dieser Zyklusstörungen liegt in einem Ungleichgewicht der Hormone, was die normale Funktion der Eierstöcke beeinträchtigt. Normalerweise reifen die Eier in den Eierstöcken heran und werden durch den Eisprung freigesetzt. Bei PCOS reifen jedoch die Eier nicht regelmäßig heran und der Eisprung findet möglicherweise nicht statt oder tritt nur gelegentlich auf. Dies führt zu einer unregelmäßigen oder ausbleibenden Menstruation.

Durch die Unregelmäßigkeiten kann es beim Kinderwunsch mit PCOS schwierig sein, den optimalen Zeitpunkt für die Empfängnis zu bestimmen. Der Eisprung ist ein entscheidender Moment für die Empfängnis, da die Eizelle nur eine begrenzte Zeit überleben kann und befruchtet werden muss, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Wenn der Eisprung unregelmäßig oder selten auftritt, kann es schwierig sein, den richtigen Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr zu bestimmen, um die Chancen auf eine Empfängnis zu maximieren.

Kinderwunsch mit PCOS: Hormonelle Ungleichgewichte

Bei Frauen mit PCOS treten bestimmte hormonelle Veränderungen auf, die zu einem Ungleichgewicht der Hormone im Körper führen. Insbesondere sind folgende Hormonspiegel gestört:

  1. Luteinisierendes Hormon (LH): Bei PCOS ist der LH-Spiegel erhöht. LH ist ein Hormon, das normalerweise den Eisprung auslöst. Ein erhöhter LH-Spiegel kann jedoch dazu führen, dass die Eierstöcke übermäßig viele männliche Hormone (Androgene) produzieren und den Eisprung beeinträchtigen. Dies macht den Kinderwunsch mit PCOS oft schwerer.
  2. Follikelstimulierendes Hormon (FSH): Das FSH ist ein Hormon, das normalerweise das Wachstum und die Entwicklung der Eibläschen in den Eierstöcken fördert. Bei PCOS ist das Verhältnis von FSH zu LH gestört, was zu einer verminderten Reifung der Eibläschen und einem unregelmäßigen Eisprung führen kann.
  3. Östrogen und Progesteron: Östrogen und Progesteron sind weibliche Geschlechtshormone, die den Menstruationszyklus regulieren. Bei PCOS können die Spiegel dieser Hormone ebenfalls beeinträchtigt sein, was zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Menstruationszyklen führt. Auch dadurch kann dein Kinderwunsch mit PCOS erschwert werden.
Ungleichgewicht auf Waage

Kinderwunsch mit PCOS: Polyzystische Eierstöcke

Bei Frauen mit PCOS bilden sich bei manchen Frauen in den Eierstöcken kleine flüssigkeitsgefüllte Zysten, die als polyzystische Eierstöcke bezeichnet werden. Diese Zysten entstehen aufgrund des gestörten Eisprungs und der hormonellen Veränderungen, die mit PCOS einhergehen. Die Anzahl und Größe der Zysten können variieren. Leider führen sie oft zu einer verminderten Empfängnisbereitschaft der Gebärmutterschleimhaut, sodass die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert wird, was den Kinderwunsch mit PCOS leider teils komplizierter macht. 

PCOS und Kinderwunsch: Entzündungsreaktionen

Bei Frauen mit PCOS besteht häufig eine erhöhte Neigung zu chronischen Entzündungsreaktionen im Körper. Diese Entzündungen können verschiedene Gewebe und Organe betreffen, einschließlich der Eierstöcke und der Fortpflanzungsorgane. Auch dadurch kann unter Umständen dein Kinderwunsch mit PCOS beeinträchtigt werden. 

Entzündungsreaktionen können deinen Kinderwunsch mit PCOS auf mehrere Arten beeinflussen:

  1. Beeinträchtigung des Eireifungsprozesses: Entzündungen können den normalen Reifungsprozess der Eizellen stören. Dies kann zu unregelmäßigem oder ausbleibendem Eisprung führen, was die Chancen einer Schwangerschaft verringert.
  2. Störung der Eileiterfunktion: Entzündungen können auch die Eileiter beeinträchtigen und deren Durchgängigkeit reduzieren. Dadurch wird der Transport der befruchteten Eizelle zur Gebärmutter erschwert, was den Kinderwunsch mit PCOS teils erschweren kann.
  3. Beeinträchtigung der Einnistung: Chronische Entzündungen können die Empfängnisbereitschaft der Gebärmutterschleimhaut beeinflussen. Eine entzündete Gebärmutterschleimhaut kann die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschweren und zu einer verringerten Schwangerschaftsrate führen.

Es ist wichtig anzumerken, dass die genaue Ursache der Entzündungsreaktionen bei PCOS nicht vollständig verstanden ist. Es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren wie Insulinresistenz, hormonelle Ungleichgewichte und überschüssiges Fettgewebe zur Entzündungsneigung beitragen können.

Die Behandlung von Entzündungsreaktionen bei PCOS zielt darauf ab, die Entzündung im Körper zu reduzieren. Dies kann durch eine Kombination von Maßnahmen erreicht werden. Lerne hier mehr über die Behandlung von PCOS.

Gebärmutter-Illustration mit Stethoskop

Diese Möglichkeiten hast du beim Kinderwunsch mit PCOS

Frauen mit PCOS haben verschiedene Möglichkeiten, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Hier sind einige der gängigen Behandlungsoptionen:

Ovulationsinduktion für den Kinderwunsch mit PCOS:

Die Ovulationsinduktion ist eine Behandlungsmethode, die bei Frauen mit PCOS angewendet wird, um den Eisprung zu stimulieren. Da bei PCOS der Eisprung unregelmäßig ist oder ganz ausbleibt, kann die Ovulationsinduktion helfen, die Chancen einer Schwangerschaft zu erhöhen. 

Das solltest du über die Ovulationsinduktion wissen:

  1. Medikamente zur Stimulation des Eisprungs: Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Stimulierung des Eisprungs verwendet werden können. Das am häufigsten verwendete Medikament ist Clomifen. Clomifen wirkt auf das Gehirn, indem es die Freisetzung von Gonadotropinen wie dem luteinisierenden Hormon (LH) und dem follikelstimulierenden Hormon (FSH) stimuliert. Dadurch wird das Wachstum und die Reifung der Eibläschen in den Eierstöcken angeregt, was letztendlich zum Eisprung führt und deinen Kinderwunsch mit PCOS unterstützt. 
  2. Überwachung des Eisprungs: Während der Ovulationsinduktion wird der Fortschritt des Eibläschens und des Eisprungs eng überwacht. Dies erfolgt in der Regel durch Ultraschalluntersuchungen, um die Größe der Eibläschen zu messen, und durch Bluttests, um den Hormonspiegel zu überwachen. Auf diese Weise kann der Arzt den optimalen Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr oder die künstliche Befruchtung bestimmen.
  3. Geschlechtsverkehr oder künstliche Befruchtung: Nachdem das Eibläschen eine ausreichende Größe erreicht hat, wird der Geschlechtsverkehr zu diesem Zeitpunkt empfohlen, um die Chancen einer natürlichen Befruchtung zu erhöhen. In einigen Fällen kann auch eine künstliche Befruchtungstechnik wie die intrauterine Insemination (IUI) durchgeführt werden, bei der die Spermien des Partners oder eines Spenders direkt in die Gebärmutter eingeführt werden.
  4. Nebenwirkungen und Risiken: Bei der Ovulationsinduktion können bestimmte Nebenwirkungen auftreten, wie z.B. Hitzewallungen, Brustspannen, Stimmungsschwankungen und gelegentlich Übelkeit. Darüber hinaus besteht ein geringes Risiko für eine Mehrlingsschwangerschaft, insbesondere wenn mehrere Eibläschen gleichzeitig heranreifen. Dieses Risiko kann aber durch eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Medikamentendosis minimiert werden.

In-vitro-Fertilisation (IVF) für den Kinderwunsch mit PCOS

IVF ist eine fortschrittliche Behandlungsmethode für Frauen mit PCOS, bei der eine Befruchtung außerhalb des Körpers stattfindet. 

Folgendes solltest du über die IVF wissen:

  1. Ovarialstimulation: Vor der IVF-Behandlung wird eine Ovarialstimulation durchgeführt, um die Produktion mehrerer Eizellen zu fördern. Dies geschieht in der Regel durch die Verabreichung von Hormonen, wie z.B. FSH (follikelstimulierendes Hormon), um das Wachstum mehrerer Eibläschen in den Eierstöcken anzuregen. Der Fortschritt der Stimulation wird durch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen und Hormontests überwacht.
  2. Eizellentnahme: Sobald die Eibläschen ausreichend gewachsen sind, wird die Eizellentnahme durchgeführt. Dies ist ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff, bei dem die Eizellen aus den Eibläschen entnommen werden. Dies geschieht in der Regel unter Ultraschallführung, während die Frau unter einer leichten Sedierung steht.
  3. Befruchtung der Eizellen: Die entnommenen Eizellen werden im Labor mit dem Sperma des Partners oder eines Spenders befruchtet. Dies kann entweder durch konventionelle IVF erfolgen, bei der die Eizellen und Spermien zusammen in einer Kulturschale inkubiert werden, oder durch die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI), bei der ein einzelnes Spermium direkt in eine Eizelle injiziert wird.
  4. Embryokultur und -transfer: Nach der Befruchtung werden die Embryonen im Labor kultiviert und entwickeln sich in der Regel für einige Tage. Anschließend werden ein oder mehrere Embryonen in die Gebärmutter übertragen. Dieser Transfer erfolgt in der Regel durch einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem ein flexibler Katheter in die Gebärmutter eingeführt wird. Die Anzahl der übertragenen Embryonen kann je nach Alter der Frau, Qualität der Embryonen und anderen individuellen Faktoren variieren.
  5. Unterstützende Medikamente: Während des IVF-Prozesses werden außerdem verschiedene unterstützende Medikamente wie Hormone und Progesteron verabreicht, um die Gebärmutterschleimhaut auf den Embryotransfer vorzubereiten und eine erfolgreiche Einnistung zu fördern.
  6. Nachsorge und Schwangerschaftstest: Nach dem Embryotransfer wird die Frau in der Regel weiterhin medizinisch überwacht, um die Entwicklung der Schwangerschaft zu überprüfen. Etwa zwei Wochen nach dem Transfer wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt, um festzustellen, ob die Behandlung erfolgreich war.
Befruchtung einer Eizelle durch IVF

Intrauterine Insemination (IUI) für den Kinderwunsch mit PCOS

Die intrauterine Insemination (IUI) ist eine Behandlungsmethode für Frauen mit PCOS, die den Kinderwunsch haben. Hier sind einige wichtige Aspekte der IUI:

  1. Zyklusüberwachung: Vor der IUI-Behandlung wird dein Menstruationszyklus sorgfältig überwacht. Dies beinhaltet regelmäßige Ultraschalluntersuchungen und Hormontests, um den Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen.
  2. Stimulation der Eierstöcke: In einigen Fällen kann eine Stimulation der Eierstöcke durchgeführt werden, um die Produktion mehrerer Eibläschen zu fördern. Dies wird in der Regel durch die Verabreichung von Hormonen wie Clomifen oder Gonadotropinen erreicht, um das Wachstum und die Reifung der Eibläschen zu stimulieren.
  3. Spermienvorbereitung: Vor der IUI-Behandlung werden die Spermien des Partners oder eines Spenders speziell vorbereitet. Dies beinhaltet das Waschen und Konzentrieren der Spermien, um eine höhere Konzentration der beweglichen und lebensfähigen Spermien zu erreichen.
  4. Insemination: Die eigentliche IUI findet statt, wenn die Frau ihren Eisprung hat. Der Arzt bzw. die Ärztin führt einen dünnen Katheter durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter ein und gibt das vorbereitete Sperma direkt in die Gebärmutter ab. Dieser Vorgang ist in der Regel schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.
  5. Unterstützende Medikamente: Während des IUI-Prozesses können unterstützende Medikamente wie Hormone und Progesteron verabreicht werden, um die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung vorzubereiten und den Schwangerschaftsverlauf zu unterstützen.
  6. Nachsorge und Schwangerschaftstest: Nach der IUI-Behandlung wird die Frau weiterhin medizinisch überwacht, um die Entwicklung der Schwangerschaft zu überprüfen. Etwa zwei Wochen nach der IUI wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt, um festzustellen, ob die Behandlung erfolgreich war.

Hormonelle Behandlung für den Kinderwunsch mit PCOS

Bei der hormonellen Behandlung im Zusammenhang mit dem Kinderwunsch bei PCOS gibt es verschiedene Ansätze. Das sind die wichtigsten Infos zur hormonellen Behandlung: 

  1. Orale Kontrazeptiva (Antibabypillen): In einigen Fällen kann die Einnahme von oralen Kontrazeptiva empfohlen werden, um den Menstruationszyklus zu regulieren. Diese Pillen enthalten eine Kombination aus Östrogenen und Gestagenen und helfen dabei, den Eisprung zu kontrollieren und den Zyklus zu stabilisieren. Nach Absetzen der Pillen kann es zu einem regulären Zyklus und einem verbesserten Ovulationsmuster kommen, was dann den Kinderwunsch mit PCOS erleichtert.
  2. Antiöstrogene Medikamente: Ein Medikament, das häufig bei der Behandlung von PCOS und Fruchtbarkeitsproblemen eingesetzt wird, ist Clomifen. Es wirkt auf die Hypophyse im Gehirn, um die Freisetzung von luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH) zu erhöhen. Dadurch wird der Eisprung angeregt und die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöht.
  3. Injizierbare Medikamente: In einigen Fällen kann eine Injektion von Hormonen wie Gonadotropinen empfohlen werden, um das Wachstum und die Reifung der Eibläschen zu stimulieren. Diese Medikamente werden normalerweise über einen bestimmten Zeitraum hinweg verabreicht und erfordern eine engmaschige Überwachung durch den Arzt, um das Ansprechen der Eierstöcke zu überprüfen.
  4. Metformin: Metformin ist ein Medikament, das häufig zur Behandlung von Diabetes eingesetzt wird, aber auch bei PCOS eine Rolle spielen kann. Es kann helfen, den Insulinspiegel zu senken und den Hormonhaushalt zu regulieren. Bei einigen Frauen mit PCOS kann Metformin den Eisprung fördern und die Chancen auf eine Schwangerschaft verbessern.
  5. Progesteronbehandlung: Progesteron wird häufig verwendet, um den Menstruationszyklus zu regulieren und die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung eines befruchteten Eies vorzubereiten. Es kann in Form von oralen Medikamenten, vaginalen Zäpfchen oder Injektionen verabreicht werden.
  6. Weitere Medikamente: Je nach den individuellen Bedürfnissen und dem Fortschreiten der Behandlung können auch andere Medikamente wie Aromatasehemmer, Gonadotropin-Releasing-Hormon-(GnRH)-Analoga oder Insulin-Sensitizer in Betracht gezogen werden.
Nahrungsergänzungsmittel für PCOS

Fazit PCOS und Kinderwunsch

Nach all diesen Informationen darfst du auf jeden Fall beruhigt sein, denn wie du gelesen hast, gibt es viele Möglichkeiten für deinen Kinderwunsch mit PCOS. Um die für dich richtige Behandlungsmöglichkeit zu finden, solltest du mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin des Vertrauens sprechen, sodass die Behandlung auf deine individuellen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist. Egal für welche Variante du dich entscheidest, du bist auf jeden Fall nicht alleine damit! Wenn du dich für den Austausch mit anderen Frauen mit Kinderwunsch bei PCOS interessiert, trau dich ruhig, auch in Foren oder anderen Internetgruppen den Austausch mit anderen Frauen zu suchen. Davon wirst du sicherlich profitieren!

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