Die häufigsten STIs bei Frauen: Alles über Chlamydien, HPV, Syphilis und Gonorrhö
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Sexuell übertragbare Infektionen (Auf Englisch: Sexually Transmitted Infections, kurz: STIs) werden in unserer Gesellschaft leider noch oft tabuisiert, obwohl sie eine ernstzunehmende Rolle in der sexuellen Gesundheit von Frauen spielen. Jährlich werden weltweit Millionen von Frauen mit STIs diagnostiziert, und viele von ihnen erfahren erst von ihrer Infektion, nachdem bereits die ersten Komplikationen aufgetreten sind.
Die vier häufigsten STI's - das musst du wissen
Umso wichtiger ist es, dass Frauen über die Entstehung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von STIs informiert sind, um sich selbst und ihre Sexualpartner:innen vor möglichen Infektionen zu schützen. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit den vier häufigsten STIs bei Frauen - Chlamydien, HPV, Syphilis und Gonorrhö - befassen und erfahren, wie sie entstehen und an welchen Symptomen sie zu erkennen sind.
Chlamydien
Chlamydien sind eine häufige bakterielle STI, die durch ungeschützten vaginalen, oralen oder analen Sex übertragen werden kann. Diese Infektion wird durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht und kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Werden sie nicht rechtzeitig behandelt, können Chlamydien schwere gesundheitliche Komplikationen verursachen. In den meisten Fällen verläuft die Infektion asymptomatisch, was bedeutet, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie infiziert sind. Dies macht eine frühzeitige Diagnose oft schwer. Wenn allerdings Symptome auftreten, können sie verschiedene Formen annehmen.
Häufige Symptome für Chlamydien:
- Ausfluss aus der Vagina
- Brennen oder Jucken beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Sex
- Schmerzen oder Blutungen während oder nach dem Geschlechtsverkehr
- Schmerzen im Unterbauch
Werden Chlamydien nicht behandelt, können sie langfristige gesundheitliche Probleme verursachen, darunter fallen Unfruchtbarkeit, chronische Schmerzen und eine höhere Wahrscheinlichkeit, an HIV zu erkranken. Umso wichtiger ist es, auf seinen Körper zu achten, mögliche Symptome früh zu erkennen und dann mit der Behandlung zu beginnen.
Wenn du mehr über die Behandlungsmöglichkeiten und die Vorbeugung einer Chlamydien-Infektion erfahren möchtest, findest du hier unseren ausführlichen Artikel dazu.
HPV
HPV steht für Humanes Papillomavirus und wird ebenfalls durch ungeschützten vaginalen, oralen oder analen Sex übertragen. Da HPV durch Hautkontakt übertragen wird, kann die Infektion auch nur durch den Gebrauch von gemeinsam genutzten Sexspielzeugen oder intimen Berührungen weitergegeben werden. Es gibt viele verschiedene Arten von HPV. Jede Frau kann HPV bekommen, unabhängig von ihrem Alter oder ihrer sexuellen Orientierung. HPV kann auch bei Frauen auftreten, die nur einen Sexualpartner oder keinen Geschlechtsverkehr haben. Umso wichtiger sind also auch hier regelmäßige Check-Ups beim Frauenarzt.
Symptome für HPV:
Die meisten Frauen mit HPV haben keine Symptome und wissen oft nicht einmal, dass sie infiziert sind. In einigen Fällen können jedoch Symptome auftreten, wobei die Symptome oft unterschiedlich sind, da sie von der Art des HPV abhängen. Zu den häufigsten Symptomen zählen allerdings:
- Unregelmäßige Perioden
- Schmerzen beim Sex
- Warzen im Genitalbereich
Eine bestimmte Art von HPV verursacht sogenannte Feigwarzen, auch Condylomata acuminata genannt. Dies sind gutartige Hautwucherungen, wobei die Warzen einzeln oder in Gruppen auftreten können und oft in der Nähe der Genitalien, des Anus oder des Mundes lokalisiert werden. Feigwarzen sehen oft aus wie kleine, blumenkohlähnliche Wucherungen und können rosa, weiß oder grau sein, dabei können sie jucken oder schmerzen, manchmal treten sie aber auch ohne Symptome auf.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass eine HPV-Infektion auch Gebärmutterhalskrebs verursachen kann. Denn Frauen, die eine HPV-Infektion haben, verfügen über ein erhöhtes Risiko für abnormalen Zellwachstum im Gebärmutterhals, was als Dysplasie bezeichnet wird. Solche Veränderungen können im Laufe der Zeit zu Gebärmutterhalskrebs führen, sofern sie nicht rechtzeitig behandelt werden.
Wenn du mehr über die Behandlungsmöglichkeiten und die Vorbeugung einer HPV-Infektion erfahren möchtest, kannst du hier gerne noch mehr dazu lesen.
Syphilis
Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird und durch direkten Kontakt mit einem infizierten Geschwür oder Ausschlag während des Geschlechtsverkehrs übertragen wird. Das Bakterium kann auch durch Berührung mit infiziertem Blut oder bei der Geburt von einer infizierten Mutter auf das Baby übertragen werden. Syphilis kann in jeder Phase ansteckend sein, auch wenn die Symptome nicht sichtbar sind und kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wenn es nicht behandelt wird.
Symptome von Syphilis:
Syphilis durchläuft vier Stadien. Im ersten Stadium entwickelt sich ein schmerzloses Geschwür, das sich an der Stelle der Infektion, meistens an den Genitalien, bildet. Es heilt normalerweise von selbst innerhalb von drei bis sechs Wochen, aber die Syphilis-Infektion breitet sich im Körper aus und geht in das zweite Stadium über, wenn sie unbehandelt bleibt. Im zweiten Stadium können Symptome wie Hautausschläge an den Handflächen und Fußsohlen, Fieber, Müdigkeit, geschwollene Lymphknoten, Haarausfall und Warzen an den Genitalien auftreten. Die Symptome können von selbst verschwinden, die Infektion geht aber in das dritte Stadium über, in dem es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen kommen kann, wie Schädigung des Gehirns, des Herzens und der Knochen. Im vierten Stadium kann es durch die Syphilis-Infektion zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie neurologischen Schäden und Organversagen kommen.
Wenn du mehr über die Behandlungsmöglichkeiten und die Vorbeugung einer Syphilis-Infektion erfahren möchtest, findest du hier einen ausführlichen Artikel dazu.
Gonorrhö
Gonorrhö, auch bekannt als Tripper, ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht wird. Diese sexuell übertragbare Infektion (STI) ist weit verbreitet und kann ebenfalls schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, wenn sie nicht behandelt wird. Gonorrhö wird durch ungeschützten vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr mit einem infizierten Partner übertragen. Das Bakterium Neisseria gonorrhoeae kann sich im Gebärmutterhals, im Enddarm, in der Harnröhre, in den Eileitern und in den Eierstöcken ansiedeln. Eine Gonorrhö-Infektion kann auch während der Schwangerschaft von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden.
Symptome von Gonorrhö:
In einigen Fällen verursacht Gonorrhö bei Frauen keine Symptome, was zu einer lange unbemerkten Infektion führen kann und die Behandlung im Anschluss erschwert. Wenn allerdings Symptome auftreten, können sie sich wie folgt äußern:
- Ausfluss aus der Vagina, der sich von normalen Ausfluss unterscheidet und gelblich oder grünlich sein kann
- Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
- Schmerzen oder Blutungen während oder nach dem Geschlechtsverkehr
- Bauchschmerzen oder Schmerzen im Beckenbereich
Wenn Gonorrhö nicht behandelt wird, kann die Erkrankung auch langfristige gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich Unfruchtbarkeit und chronischen Schmerzen.
Wenn du mehr über die Behandlungsmöglichkeiten und die Vorbeugung einer Gonorrhö-Infektion erfahren möchtest, kannst du hier gerne noch mehr dazu lesen.
Fazit zu häufigen STI's bei Frauen
Abschließend lässt sich sagen, dass sexuell übertragbare Infektionen (STIs) ein ernstzunehmendes Thema für Frauen sind. Die Auswirkungen von unbehandelten STIs können schwerwiegend sein und in einigen Fällen sogar zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen. Umso wichtiger ist es zu wissen, dass viele Erkrankungen zunächst auch ohne Symptome auftreten können und somit lange unentdeckt bleiben, was die regelmäßigen Check-Ups beim Frauenarzt so essentiell macht.
Die beste Methode, um STIs zu vermeiden, ist eine Kombination aus regelmäßigen Untersuchungen beim Arzt, sicheren Sexpraktiken und der Verwendung von Barrieremethoden wie Kondomen. Sollte aber dennoch eine STI auftreten, ist es noch kein Grund zur Panik. Beruhigenderweise können viele STIs, darunter auch Chlamydien, Gonorrhö und Syphilis, durch eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung vollständig geheilt werden.