Drei Prinzipien im Umgang mit Eifersucht
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Eifersucht ist das Schreckgespenst vieler Beziehungen. Das Gefühl, das alle vermeiden wollen. Dabei ist sie eigentlich gar kein Gefühl, sondern eher um eine Stimmung oder Gefühlslage, aus der heraus sich der eifersüchtige Mensch mit allen möglichen negativen Gefühlen konfrontiert sieht. Manche Menschen erleben in ihrer Eifersucht Wut und Ärger, andere werden traurig und fühlen sich einsam, wieder andere fühlen sich als Versager und zweifeln an sich selbst. Jeder Mensch hat seine eigene schön-grausige Mischung aus schwierigen Gefühlen, die zu seiner Eifersucht gehören.
Kein Wunder, dass uns Eifersucht nervt. Sowohl unsere eigene als auch die unseres Partners oder unserer Partnerin, es fühlt sich so an, als wäre zu wenig Vertrauen da. Eifersucht kann unser Wohlbefinden erheblich stören und es gehört zu den Dingen, gegen die man gerne ein Allheilmittel hätte. Wir wollen Eifersucht nicht haben. Sie ist ätzend und störend.
3 Prinzipien für den Umgang mit Eifersucht in der Beziehung
Abschaffen lässt sie sich aber leider nicht. Aber wir können uns von der Eifersucht abwenden. Egal, in welchem Beziehungsmodell Paare leben, alle haben mit Eifersucht in irgendeiner Form zu tun. Also müssen wir einen Weg finden, damit umzugehen. Denn Eifersucht kann im Extremfall zu ernsthaften Beziehungsproblemen führen. Um diese zu vermeiden, lohnt es sich, folgende Regeln zu beachten:
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Nimm die Eifersucht an
Sie ist ohnehin Teil deiner Erlebniswelt. Statt einen Weg zu suchen, wie wir die Eifersucht loswerden, sollten wir zuallererst die Illusion verabschieden, dass wir diese Sorte von Gefühlen abstellen können. Wenn wir gegen sie ankämpfen, machen wir alles nur noch schlimmer. Gefühle gibt es nur im Gesamtpaket. Wer die ekstatischen Glücksgefühle der Liebe erleben will, der muss auch die Angst wahrnehmen, sie zu verlieren.
Mein erster Rat im Umgang mit Eifersucht: Akzeptiere sie! Hör auf, sie zu bekämpfen. Wende dich ihr zu und entdecke in der trüben Suppe deiner Stimmung die Vielfalt deiner negativen Gedanken und Gefühle. Sie sind Teil von dir und sie wollen ihren eigenen Raum bekommen und von dir verstanden werden. Akzeptiere die Eifersucht! Sie darf da sein. Und zwar bei dir selbst und deinen Liebsten.
Wer die Eifersucht akzeptiert, kann damit anfangen, sie in ihren Umrissen schärfer zu erkennen. Man kann lernen, die Gefühle einzeln zu benennen, die sie auslöst und die Gedanken und Annahmen finden, die einen in negative Gefühle hineinziehen. Den Schmerz des gefühlten Betrugs, die Angst vor Verlust, die Gedanken, die sich im Kreis drehen und schlecht über einen selbst oder den Partner reden.
Man kann den ganzen ätzenden Sud in seinem Hirn betrachten und wenn man sich damit äußern kann, dann muss man diese Last nicht alleine tragen.
Das bringt uns direkt zur zweiten Regel:
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Lass dich unterstützen
Es gibt kaum einen Zustand, der anstrengender ist als Eifersucht. Und deshalb brauchen die für sie da sind und die ihnen Mut zusprechen. Statt für diese Gefühle abgelehnt zu werden, braucht der eifersüchtige Mensch Trost und Halt. Denn in den meisten Fällen ist ihm das Gefühl abhanden gekommen, dass er liebenswert ist. Eifersucht muss nicht unglücklich machen. Wenn man Eifersucht empfindet, muss man spüren, hören, sehen und fühlen, dass man geliebt wird.
Eine Idee ist hier: Wer eifersüchtig ist, der kommt auf den roten Teppich. Der wird verwöhnt und umsorgt. Das Gefühl nicht geliebt zu werden kann nur abklingen, wenn wir Zuwendung spüren und Annahme für unsere Gefühle erfahren. Und in Beziehungen, wo der Partner dafür nicht zur Verfügung steht, kann man sich diese Unterstützung von guten Freunden holen.
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Gib ihm eine neue Form
Allerdings bedeutet das nicht, dass man einander schonen sollte und schwierigen Anliegen aus dem Weg geht, wenn die Eifersucht zuschlägt. Ganz im Gegenteil. Entwicklung gelingt nur durch Konfrontation. Und da wir Menschen grundsätzlich gerne der Konfrontation ausweichen (weil wir Angst haben oder sie einfach unangenehm ist), ist es sogar eine Handlung der Liebe, wenn wir einander nicht entwischen lassen. Denn unsere Eifersucht steckt voller Botschaften an uns selbst. Und wer diese entschlüsselt, der hat einen riesigen Vorteil.
Denn zum einen bekommst du ein klares Bild über deine negativen Gedanken. Du verstehst, welche schlechten Glaubenssätze du dir gerne halb bewusst oder unbewusst selbst erzählst und damit deine Gefühle lenkst. Eifersucht zeigt uns unsere eigenen Minderwertigkeitsgefühle, unsere Ängste, unsere selbstdestruktiven Verhaltensweisen. Durch aufmerksames Beobachten kannst du diese Negativ-Bewertungen bemerken. Dann erst bekommst du die Möglichkeit, diese innere Negativität Stück für Stück aufzulösen. In der Regel ist Eifersucht eng mit deinen eigenen Selbstwert-Themen verknüpft.
Indem du also deinen eigenen Selbstwert verbesserst, verschwindet die Notwendigkeit für Eifersucht. Das ist eine Aufgabe, die meist Hilfe von außen braucht, denn wir leben schon seit vielen Jahren mit unseren Glaubenssätzen. Sie sind uns so vertraut, dass wir sie meist gar nicht mehr bemerken. Gerade im Zusammenhang mit Eifersucht und Beziehungsproblemen bietet Couple Care eine gute Unterstützung. Im Praxisprogramm kannst du allein oder auch mit Partner oder Partnerin lernen, wie du die Negativität erkennst und dann dem Bullshit-Radio in deinem Kopf den Saft abdrehst.
Aber erst einmal gilt es, der Eifersucht zuzuhören. Wenn du deine Eifersucht erkundest, erhöhst du insgesamt dein Wissen über dich selbst. Sie erzählt dir alles über die Wunden deines Lebens. Über deine Geschichte, über dein Geworden sein, deine Programmierungen. Und wenn du den Wunsch hast, selbst mehr Einfluss auf deine Gefühle und deine Verhaltensweisen zu bekommen, dann ist Eifersucht eine wahre Schatzkammer. Wer sich dem mit offenen Augen und Herzen aussetzen kann, der kann den Spuren folgen und seine eigenen unverarbeiteten Themen aufspüren. Denn erst, wenn dir diese bewusst werden, wenn du sie in dir findest, dann kannst du alte Konflikte bearbeiten, rund machen, sie auflösen, dich innerlich von ihnen befrieden.
Sich als Paar liebevoll, mutig und verbunden dem Monster Eifersucht zu stellen ist eine sehr kraftvolle und verbindende Erfahrung. Es stärkt die Verbindung und es kann sogar mehr Vertrauen und Sicherheit aufgebaut werden als vorher da war. Und da die Wunden unseres Lebens in unseren (früheren) Beziehungen entstanden sind, sind gerade unsere Beziehungen so ein kraftvoller Ort für Heilung. Und mit der Heilung verschwindet auch die Notwendigkeit für Eifersucht.
Also öffnet euch für die Idee, dass Eifersucht ein Geschenk sein kann. Nämlich immer dann, wenn man sich ihr stellt und ihre transformative Kraft für Selbsterkenntnis nutzt. Wer sich der Mühe stellt, sich mit seiner eigenen Eifersucht zu konfrontieren, der wird innerlich wachsen und reifen. Der wird selbstbewusster werden, selbstständiger, emotional weniger fremdgesteuert. Und das ist ein sehr beglückendes Erlebnis.